01.07.2025 / Sommerhochzeiten – lange als der Inbegriff der Traumhochzeit gefeiert – zeigen in Zeiten des Klimawandels ihre Schattenseiten. Was auf Pinterest und Instagram so mühelos wirkt, entpuppt sich in der Realität oft als echte Herausforderung. Temperaturen von 35 Grad (im Schatten) sind keine Seltenheit mehr. Stehende Luft, hohe Ozonwerte und gleißendes Licht sorgen dafür, dass der schönste Tag im Leben schnell zu einer Belastungsprobe wird. Wie sehr hohe Temperaturen den Ablauf und das Wohlbefinden an einem Hochzeitstag beeinflussen, wird vielen erst im Laufe des Tages wirklich bewusst, besonders an heißen Tagen im Juni, Juli und August. Viele Paare berichten rückblickend, dass sie die Auswirkungen der extremen Sommerhitze auf ihren Hochzeitstag vorher gar nicht in diesem Ausmaß erwartet hätten.
Besonders Trauungen im Freien ohne ausreichenden Schatten sind längst nicht mehr romantisch, sondern schlichtweg anstrengend. Wer keine Sonnenbrille trägt, kneift die Augen zusammen; ein Detail, das auf Fotos unweigerlich sichtbar wird. Gäste suchen Schatten und fächern sich hektisch Luft zu. Babys, ältere Menschen, Schwangere und alle, die empfindlicher sind, leiden besonders. Auch das Brautpaar selbst ist betroffen, vor allem der Bräutigam, dessen Kleidung selten hitzetauglich ist. Im schlimmsten Fall sitzen beide mit zusammengekniffenen Augen in der prallen Sonne nebst Schweißperlen, roten Gesichtern und angestrengten Mienen. All das bleibt auf Fotos sichtbar. Und, Schatten schützt zwar vor direkter Sonne, jedoch nicht vor der Gluthitze sowie hoher Ozonbelastung, welche sich besonders unter Pavillons, Sonnenschirmen und Zelten aufstauen. Die Vorstellung, dass geöffnete Fenster in Innenräumen oder kühle Schlossmauern helfen könnten, ist trügerisch. Denn heiß bleibt heiß – drinnen wie draußen.
Was oft unterschätzt wird: Eine Hochzeit dauert nicht nur die Zeit der Trauung, sondern zieht sich über viele Stunden. Der Tag beginnt für das Brautpaar meist früh am Morgen mit Styling, Frisur, Make-up, Ankleiden und oft auch einem First Look. Auch für die Gäste startet der Tag weit vor der Trauung und endet erst in den späten Abendstunden. Gerade an sonnigen Tagen mit besonders hohen Temperaturen bedeutet das, stundenlang in der Hitze ausharren zu müssen – ohne echte Erholungspausen. Denn merklich kühler wird es oft erst gegen 18:00 Uhr, wenn der Tag schon weit fortgeschritten ist. Bis dahin heißt es: Durchhalten, schwitzen und hoffen, dass der Kreislauf mitspielt. Besonders wenn die Hitze unerträglich wird, kreisen die Gedanken unweigerlich nur noch darum, wie sehr die Kleidung klebt, der Schweiß über das Gesicht rinnt und wie dringend etwas Abkühlung benötigt wird, sodass der Fokus auf die eigentlichen, berührenden Momente der Trauung zunehmend verloren geht; bei Brautpaar, Gästen und allen Beteiligten gleichermaßen.
Der Klimawandel ist spürbar und so werden Hochzeitsfeiern zunehmend in die Nebensaison verlegt. April, Mai, September oder Oktober bieten zumeist optimale Bedingungen für einen unvergesslichen Tag mit mildem Wetter, klarer Luft und damit einer deutlich entspannteren Atmosphäre. Auch Winterhochzeiten sind längst kein Geheimtipp mehr, sondern echte Highlights! Falls der Wunsch nach einer Sommerhochzeit bleibt, lohnt sich ein Blick in meinen Beitrag Hitzealarm am Hochzeitstag. Dort warten viele Impulse, wie sich Hitzefallen vermeiden und der Tag entspannter gestalten lässt.